Bastone Italiano

Eine volkstümliche Kampfkunst aus Süditalien

auch bekannt als "Bastone Siciliano" ("Der sizilianische Stock") oder "Bastone Napoletano"
...Diese Bezeichnungen beziehen sich, historisch, auf jene süditalienischen Regionen, die vor der Einigung Italiens im Jahr 1861 zum Königreich beider Sizilien mit der Hauptstadt Neapel gehörten.
(Abruzzen, Molise, Kampanien, Basilikata, Apulien, Kalabrien und Sizilien)
 


Ursprünglich eine rudimentäre Verteidigungsmethode gegen wilde Tiere der süditalienischen Schafhirten und Bauern entwickelte sich spätestens im 18./ 19. Jahrhundert ein komplexes Kampfsystem.
Neben den Schafhirten, die in ritualisierten Stockduellen Streitgkeiten um Weideland klärten, hatten sowohl der militärische Stockkampf des 19ten Jahrhunderts wie auch die Kampf- und Verteidigungsmethoden der Briganten, Fuhrleute und kriminellen Clans, Einfluss auf die Entwicklung der Didaktik und Technik.
Einzelne der noch erhaltenen, regionalen Stile werden seit mindestens 200 Jahren, nahezu unverändert, weitergegeben.

 

Hintergrund

Arte marziale (lat.ars martialis, „die Kunst des Mars“,der römische Gott des Krieges)

...Kampfkunst auf italienisch.

 Die Geschichte der italienischen Kampfkunst ist die der europäischen Kampfkünste. Über Hunderte von Jahren entstanden eine Vielzahl von Methoden und Techniken. Zahlreiche Texte und Darstellungen belegen einen systematischen Unterricht schon in der Antike... im Ringen, Faustkampf und im Waffenkampf des Römischen Heeres oder der Gladiatoren.
 Die erste umfassende schriftliche Anleitung findet sich aber erst im 15.Jahrhundert. Der italienische Fechtmeister Fiore de Liberi beschreibt in seinem Buch detailliert den Kampf mit verschiedenen Waffen sowie Ringtechniken.
Die von ihm begründete italienische Fechtschule ist mit dem Aufkommen des Rapiers im 16. und 17.Jahrhundert die dominierende in ganz Europa.

Ab dem 18.Jahrhundert verliert das Schwert zunehmend an Bedeutung und es rücken mehr und mehr waffenlose Techniken und Selbstverteidigung in den Fokus.
Parallel dazu entwickelten Teile der Bevölkerung eigene Kampfmethoden. Hirten, Handwerker, Bauern, See- und Fuhrleute oder Kriminelle verwendeten Stock, das Messer oder landwirtschafliche Werkzeuge als Waffen und gaben ihre Erkenntnisse als volkstümliche Tradition weiter.

Unabhängig ob akademischen, militärischen oder zivilen, volkstümlichen Ursprungs, alle Methoden teilen sich die gleichen Prinzipien, Struktur und Kultur.

Im 19.Jahrhundert entstehen in europäischen Metropolen sozusagen die ersten "Mixed Martial Arts" Schulen, in denen Fechtmeister unterschiedlichste Kampfkünste zur Selbstverteidigung unterrichten.
 
 
 
 
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